Infografiken

Informationsgrafiken sind nicht neu. Die ersten erschienen vor über 200 Jahren in englischsprachigen Ländern. Seit den 1970er-Jahren sind sie auch bei uns fester Bestandteil von Zeitungen, Magazinen und der Unternehmens­kommunikation.

«Eine gute Infografik versteht sich als ‹Visual Storytelling und Daten­­visualisierung›. Im Kern hat sie die Aufgabe, Informationen griffiger und schneller verständlich darzustellen, als ein Text es vermöchte. Als Designrichtlinie gilt ‹Form follows function›. In keiner kreativen Disziplin gehen Inhalt und Form sowie Gestalter und Autor eine stärkere Verbindung ein. Das macht es so spannend, aber auch so anspruchs­voll. Gute Informations­­designer denken journalistisch, sind visuelle Geschichten­­erzähler. Sie sind quellenkritisch und setzen sich intensiv mit dem Thema auseinander. Achtsam im Umgang mit Daten und Informationen präsentieren sie Sach­verhalte vereinfacht, attraktiv und eingängig. Die digitale Welt stellt Informations­­designer allerdings vor besondere Heraus­­forderungen. Für die digitalen Formate müssen Infografiken neu gedacht und ihrer Umgebung angepasst werden. In Geschäfts­­berichten sind Infografiken, die über Diagramme hinausgehen, leider Mangelware. Die Unternehmen setzen zu selten auf die Macht dieser Darstellungs­form. Schade. Weshalb nicht vermehrt Unternehmens­­strategien, technische Prozesse, das Businessmodell oder strategische Fortschritte illustrieren?»

Jürg Trösch

Publiziert in Spezialpublikation zum Schweizer Geschäftsberichte-Rating