Börsenneulinge im Scheinwerferlicht.
Der Börsengang eines Unternehmens kann erfolgen, weil zusätzlicher Kapitalbedarf für organisches oder externes Wachstum (Akquisitionen) besteht, die Beteiligungsreduktion oder der Ausstieg von Investoren bevorsteht oder der Bekanntheitsgrad des Unternehmens gesteigert werden soll. In den meisten Fällen führt eine Kombination von verschiedenen Faktoren zum Entscheid, an die Börse zu gehen. Bei einem IPO öffnet sich ein bisher privates, durch einen oder mehrere Aktionäre kontrolliertes Unternehmen einem breiteren Investorenkreis, dem Publikum.
Gute Vorbereitung lohnt sich
Die Vorbereitungsphase bis zum ersten Handelstag dauert üblicherweise vier bis sechs Monate oder auch länger. Während der Vorbereitungsphase werden signifikante Managementressourcen des Unternehmens und Leistungen von Drittparteien wie Syndikatsbanken, Anwälten, Revisoren, Beratern und Agenturen in Anspruch genommen. Ein Ersterfolg bei der Publikumsöffnung ist eine Momentaufnahme. Ob sich der Börsengang für das Unternehmen und für die Anspruchsgruppen längerfristig als lohnend erweist, zeigt sich erst über Monate und Jahre. Eine nachvollziehbare Unternehmensstrategie, die Fähigkeit und der Wille zu einer professionellen Kommunikation, die Pflege von Beziehungen zu Investoren, Banken und Analysten, eine stimmige Dividendenpolitik, die kontinuierliche Einhaltung der Börsenvorschriften sowie Publizitätspflichten sind einige Faktoren, die den Erfolg eines kotierten Unternehmens langfristig sichern. Im Idealfall begleiten Agenturen und Berater ein Unternehmen vor, während und auch langfristig nach dem IPO. Deshalb müssen sie über ein spezialisiertes Dienstleistungsangebot verfügen, mit allen Aspekten im Zusammenhang mit den Anforderungen der Kapitalmarktkommunikation und mit dem Corporate Reporting vertraut sein. Mit ihrer Erfahrung können sie aktiv dazu beitragen, das Profil des Unternehmens zu schärfen sowie seine Bekanntheit zu steigern, und dabei letztlich mithelfen, den Unternehmenswert positiv zu beeinflussen.
Geschäftsbericht mit Signalwirkung
Besondere Beachtung in der Finanzgemeinde findet der erste Geschäftsbericht eines frisch kotierten Unternehmens. Wie präsentiert es sich seinen Aktionären, den Analysten, Anlageberatern, aber auch den Mitarbeitenden oder Kunden? Ein gutes Beispiel bietet die VAT Group AG. VAT ist der weltweit führende Entwickler, Produzent und Lieferant von hochwertigen Vakuumventilen für die Produktion von Computerchips, Flachbildschirmen oder Solarpanelen. Mit dem Börsengang 2016 hatte die Kommunikation einen neuen Stellenwert bekommen. Erster Ausdruck des neuen Verständnisses sollte der erste Geschäftsbericht als kotiertes Unternehmen sein. Die Kommunikations- und Finanzexperten von VAT entwickelten zusammen mit Linkgroup ein neues Konzept zur Finanzberichterstattung. Durch die Integration der Leistungen vom Konzept über die Kreation bis hin zur Logistik sowie durch die Nutzung des innovativen Publikationssystems Publishing-Suite Finance® konnten die Online- und die Printlösung besonders effizient implementiert werden. Der eigenständige Auftritt orientiert sich am Claim von VAT: «Passion. Precision. Purity.» Der Rezipient erfährt auf wenigen Seiten kompakt und übersichtlich alles Essenzielle über die Herkunft des Unternehmens, wofür es steht, wie das Geschäftsjahr verlief und wie es die Zukunft einschätzt.
Konkrete Zukunftsaussagen
Beim Corporate Reporting stehen Informationen zur Vergangenheit im Vordergrund. Für die Investoren noch wichtiger sind die Perspektiven. Leider geben Gesellschaften in den Berichten nur vereinzelt Auskunft über ihre Zielsetzungen und Erwartungen. VAT gehört zu jenem Kreis selbstbewusster Unternehmen, die konkrete Aussagen über die Zukunft machen und spätere Vergleiche mit den effektiven Zahlen nicht scheuen. Dies als Ausdruck einer stringenten Strategie und eines selbstbewussten Managements. Auf der letzten Umschlagseite des Geschäftsberichts ist seit 2017 stets prominent nachzulesen, welche Umsatzsteigerung VAT für das kommende Jahr bei konstanten Wechselkursen erwartet.
Publiziert im Magazin «MK Marketing & Kommunikation»